NaturFreunde Deutschlands fordern Klarheit bei der Strompreisgestaltung

Wer macht bei den höheren Strompreisen den Reibach?

Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, kritisiert, dass die Erneuerbare-Energien-Umlage fälschlicherweise für die Erhöhung der Strompreise verantwortlich gemacht wird:

„Sie schlagen mächtig zu, die Stromkonzerne mit ihren Preiserhöhungen. Und natürlich haben sie einen Schuldigen gefunden: die Erneuerbaren Energien und ihre Umlage.

Wie ist es möglich, dass die Entstehungspreise für erneuerbaren Strom immer stärker sinken, aber die Kosten für die Verbraucher steigen? Sind Systemfehler verantwortlich? Oder nutzen Konzerne die Umbausituation aus, um hohe Gewinne zu erzielen? Auf jeden Fall muss genau hingesehen werden, denn mit dem Ausstieg aus den fossilen Energieträgern ist mehr Transparenz und Klarheit notwendig.

Tatsächlich sind vor allem die Kosten für die Netzbetreiber gigantisch gestiegen. Begründet wird das mit notwendigen Infrastrukturmaßnahmen, die zu massiven Kostensteigerungen auf rund 95 Milliarden Euro führen. Doch stimmt das? Braucht unser Land wirklich derart gewaltige zusätzliche Hochspannungsleitungen?

Zum einen ist das falsch, weil die Stromführung aus den auslaufenden Atomkraftwerken ebenso Kapazitäten in den Netzen freimacht wie auch der Ausstieg aus den Kohlekraftwerken. Zum Zweiten sind die Möglichkeiten der Netzoptimierung noch lange nicht ausgenutzt. Das wird seit Jahren gefordert, aber es geschieht wenig. Zum Dritten bedeutet Energiewende nicht, neue zentralisierte Strukturen aufzubauen, sondern zu einer möglichst dezentralen Versorgung zu kommen.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass schlicht neue und zusätzliche Gewinne gemacht werden sollen. Auch ist zu hinterfragen, ob das System der Strombörse richtig ist. Die Ermittlung des Preises ist nicht an Innovationen und modernen Energietechniken orientiert. Das geht zu Lasten der Verbraucher und Verbraucherinnen. Die Kosten für die erneuerbaren Energien sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, aber die Strompreise steigen. Wie soll da der ökologische Umbau funktionieren?

Tatsächlich haben wir einen Wirtschaftsminister, der diese Entwicklung treiben lässt. Auch die Energiepolitik braucht eine Wende.“

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